MucCon 2012: Aliens zeichnen und die Frage, was Jürgen unter seinem Röckchen trägt

Am 17. und 18. Novem­ber 2012 fand in Mün­chen Tru­de­ring der dies­jäh­ri­ge Muc­Con statt. Miri­am Pha­ro hat­te sich freund­li­cher­wei­se bereit erklärt, für Phan­ta­News von dort zu berich­ten. Vie­len Dank dafür! Der Red.

Um es vor­weg zu neh­men: Am letz­ten Wochen­en­de sind in Mün­chen Tru­de­ring kei­ne Ali­ens gelan­det. Auch wenn eini­ge Mit­glie­der des SFCD – nach­fol­gend »la Famiglia« genannt – sich nicht dar­über einig waren, ob der Begriff »Ali­ens« als Sub­jekt oder Akku­sa­tiv­ob­jekt gemeint war. Ich kann bezeu­gen: Es han­del­te sich um harm­lo­se Strich­zeich­nun­gen im Rah­men des Muc­Con-Pro­gramms. Am Sonn­tag bot Mul­ti­ta­lent Gabi Beh­rend neben einem Schreib­work­shop ein Zei­chen­work­shop an, eben unter jenem Mot­to »Ali­ens zeichnen«.

Aber ich grei­fe vor.

Ange­sichts der umfang­rei­chen Vor­be­rei­tun­gen ange­fan­gen mit der wun­der­schö­nen Illus­tra­ti­on von Lothar Bau­er über das lie­be­voll gemach­te Pro­gramm­heft bis hin zum viel­sei­ti­gen Pro­gramm ver­sprach der Muc­Con 2012 eine erfolg­rei­che Ver­an­stal­tung zu wer­den. Auch die Loca­ti­on – das Kul­tur­zen­trum Tru­de­ring – war im Ver­gleich zu 2011 eine deut­li­che Stei­ge­rung. Wor­an hat es also gele­gen, dass so weni­ge Besu­cher kamen? Viel­leicht dar­an, dass Tru­de­ring nicht der Nabel der Welt ist, dass im Vor­feld zu wenig Wer­bung gemacht wur­de oder dass zeit­gleich der Drei­eich-Con und die Münch­ner Bücher­schau statt­fan­den? Ich kann da nur spe­ku­lie­ren. Fakt ist: Es war die­ses Jahr etwas zu fami­li­är. Und den­noch – oder viel­leicht gera­de des­we­gen – hat­te ich eine Men­ge Spaß! Dafür sorg­ten unter ande­rem Ecki Mar­witz und Mat­thew Kun­kel mit ihrem Con­fact, die Plau­de­rei­en mit mei­nem Autoren­kol­le­gen Cars­ten Zehm sowie das hei­me­li­ge Geräusch klir­ren­der Weißbiergläser.

Ecki und Mat­thew bei der Arbeit

Von Korb­bril­len und Zahnrädern

Mein per­sön­li­ches High­light war der Auf­tritt von Chris­ti­an Han­reich, dem Spre­cher mei­ner Hör­buch­rei­he ISAR 2066, der trotz schwe­rer Erkäl­tung eine klas­se Per­for­mance hin­leg­te. Ein wei­te­res High­light war der ein­stün­di­ge Vor­trag von Jür­gen Laut­ner zum The­ma Steam­punk. Er gewähr­te uns nicht nur einen humor­vol­len Ein­blick in das Gen­re samt Unter­gen­res, son­dern auch in die vik­to­ria­ni­sche Zeit mit all ihren Facet­ten. Zur Spra­che kamen Tech­nik, Mode, Geschich­te, Sexua­li­tät (ja, auch die) und natür­lich die Steam­punk-Lite­ra­tur. Es hat mich beson­ders gefreut, dass sowohl Ste­fan Holz­hau­ers »Steam­punk Chro­ni­ken« als auch Lucas Edels »Clock­work Vene­dig« und Cars­ten Steen­ber­gens »Steam­town« Erwäh­nung fan­den. Auf die Fra­ge von la Famiglia, was er unter sei­nem Steam­punk-Röck­chen getra­gen habe, ant­wor­te­te Jür­gen einen Tag spä­ter: »Ich hat­te Stie­fel an.« Wir dür­fen also wei­ter Mut­ma­ßun­gen anstellen …

Audio­box auf dem Stand von Miri­am Pharo

Kla­re Rollenverteilung

Beim sonn­täg­li­chen Scho­ko­la­den- und Bon­bon-Wer­fen waren die Rol­len klar ver­teilt: Tors­ten Low frag­te, Simo­ne Edel­berg warf und das Audi­to­ri­um ant­wor­te­te uni­so­no. Kein Wun­der bei Fra­gen im Stil von „Wie hei­ßen die Bewoh­ner des Wald­mon­des von Endor?“ Die Luft war vom Sur­ren har­ter Geschos­se erfüllt und es galt, den Kopf recht­zei­tig ein­zu­zie­hen. Kei­ne wirk­li­che Her­aus­for­de­rung also, aber ein Mords­spaß! Was gibt es sonst noch zu erwäh­nen? Ach ja, dass am Sonn­tag der Haupt­saal weit­ge­hend dun­kel blieb, weil alle ver­geb­lich nach dem Licht­schal­ter such­ten. Wie von Zau­ber­hand ging um 16:15 Uhr dann das Licht an – und fünf­zehn Minu­ten spä­ter der Muc­Con zu Ende.

Steam­pun­ker unter sich

An die­ser Stel­le möch­te ich mich bei Ralf Bode­mann, Simo­ne Edel­berg, Tina und Tors­ten Low sowie allen ande­ren bedan­ken, die den dies­jäh­ri­gen Muc­Con mög­lich gemacht haben. Noch ist er ein ent­zü­cken­des, wenn auch etwas tol­pat­schi­ges Baby, doch sobald die Kin­der­krank­hei­ten über­stan­den sind, wird aus ihm etwas ganz Gro­ßes. Da bin ich sicher. Für 2013 jeden­falls wur­den bereits ers­te Plä­ne geschmie­det. Jemand soll bis dato ler­nen, mit Bäl­len zu jon­glie­ren, um auf die­se Wei­se das Pla­ne­ten­sys­tem zu demons­trie­ren. Ich glau­be mich zu erin­nern, dass sich Micha­el Hai­tel frei­wil­lig gemel­det hat. Oder ver­wechs­le ich da was? Wie auch immer. Ganz gleich, wer jon­glie­ren wird, soll­te es zu einem Miss­ge­schick kom­men, kann er immer noch sagen: »Mir ist der Mars heruntergefallen.«*

Ich freue mich schon darauf.

Miri­am Pharo

* Ori­gi­nal­zi­tat von Jür­gen Lautner

Steam­punk­vor­trag von Jür­gen Lautner

Bil­der:

Pos­ter Muc­Con von Lothar Bau­er

Bil­der vom Muc­Con Copy­right Miri­am Pharo

AutorIn: Miriam Pharo

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