Beam-eBooks für Selfpublisher

Webseite Beam-eBooks

Ein nicht gerin­ger Teil der deut­schen Indie-Autoren ver­treibt sei­ne Wer­ke als eBook via Ama­zon. Die Grün­de hier­für sind nach­voll­zieh­bar: Zum einen ist das Ver­öf­fent­li­chen über die­se Platt­form ver­gleichs­wei­se sim­pel und zum ande­ren räumt sich Ama­zon kei­ne über­bor­den­den Rech­te an den Büchern ein.

Eine wei­te­re Mög­lich­keit sind ver­schie­de­ne Self­pu­bli­shing-Platt­for­men, die aller­dings mehr oder weni­ger ver­steckt in Ver­lags­hand sind. Die sor­gen zwar mög­li­cher­wei­se dafür, dass man sei­ne eBooks in ver­schie­de­ne Shops bekommt, räu­men sich aller­dings dafür zum Teil recht unver­schäm­te Nut­zungs­rech­te ein, bis hin zu Film- oder Hör­spiel­rech­ten, oder sol­chen für »bis­her unbe­kann­te Nut­zungs­ar­ten«. Dass man sich damit dann wie­der in Abhän­gig­keit von einem Ver­lag oder Dienst­leis­ter begibt, kann nicht Ziel eines Self­pu­blis­hers sein. Von Pro­ble­men für die Leser durch Ado­be-DRM, das diver­se Shops zwin­gend ein­set­zen, mal ganz abgesehen.

Ver­gleichs­wei­se unbe­kannt ist aber unver­ständ­li­cher­wei­se, dass es mit Beam-eBooks eine Platt­form gibt, über die man sei­ne eBooks in ver­schie­de­nen For­ma­ten (ePub, mobi, pdf) ganz ein­fach unter die Leu­te brin­gen kann.

Auf der Sei­te fin­det man Details zu den Kon­di­tio­nen für Self­pu­blis­her nicht, die­se erhält man, wenn man eine Email an die Sup­port-Adres­se schreibt. Ich möch­te hier Aus­zü­ge davon wiedergeben.

Mel­det man sich über die­se Email­adres­se an, erhält man eine Ant­wort mit einem Ver­trag, den man pos­ta­lisch zurück­sen­den oder faxen kann. Erfreu­li­cher­wei­se feh­len dar­in jeg­li­che Rech­te­ein­räu­mun­gen, die über das blo­ße Ver­kau­fen der ein­ge­stell­ten eBooks hin­aus gehen. Das ist ähn­lich autoren­freund­lich wie die Hand­ha­bung bei Ama­zon, auch wenn der Auf­wand der Anmel­dung etwas höher erscheint. Tat­säch­lich lohnt sich das aber in mei­nen Augen.

Ist die Anmel­dung abge­schlos­sen, wird man für die Part­ner­sei­te von Beam-eBooks frei­ge­schal­tet, hier kann man sei­ne elek­tro­ni­schen Bücher in den ver­schie­de­nen For­ma­ten hoch­la­den, Beschrei­bungs­tex­te ein­stel­len und ver­wal­ten. An die­ser Stel­le wird auch ange­zeigt, wie­vie­le eBooks man ver­kauft hat und was damit ein­ge­nom­men wur­de; die kleins­te ein­stell­ba­re Mög­lich­keit ist ein Monat, man kann sich also die Ver­käu­fe eines Monats anzei­gen las­sen, oder die über eine Span­ne von meh­re­ren Mona­ten. Ver­gli­chen mit ande­ren Platt­for­men ist das alles über­aus benut­zer­freund­lich gelöst.

Und wie ist das mit den Tantiemen?

beam-logo

Beam-eBooks bie­tet dem Autor eine Ver­gü­tung von 60 Pro­zent vom Net­to­preis, also dem Ver­kaufs­preis abzüg­lich Umsatz­steu­er. Jetzt wird viel­leicht manch einer sagen: »Ja, aber bei Ama­zon bekom­me ich 70%!«, das ist zwar kor­rekt aber man soll­te Fol­gen­des nicht über­se­hen: Ama­zon zahlt die 70% nur inner­halb einer bestimm­ten Span­ne, ist das Buch preis­wer­ter als 2,99 Euro oder teu­rer als 9,99 Euro, dann erhält man nur noch 30%. Beim Beam eBooks bekommt man in allen Fäl­len 60% von den Net­to­um­sät­zen. Es gibt zudem kei­ne »Down­load­ge­bühr« wie sie bei Jeff Bezos Bauch­la­den fäl­lig wird, die gera­de bei eBooks mit wenig Umfang und damit gerin­gem Preis noch­mal an der Tan­tie­me knabbert.

Hat man Fra­gen oder kommt mit irgend etwas nicht klar, kann man sich über die Sup­port-Email­adres­se an Beam-eBooks wen­den und in aller Regel erhält man kurz­fris­tig eine Ant­wort. Herr Kauf­mann, der Betrei­ber der Sei­te, ist immer sehr freund­lich und hilfsbereit.

Ach ja: Alle auf Beam-eBooks ange­bo­te­nen Elek­tro­bü­cher sind DRM-frei, der Kun­de hat also kei­ne Schwie­rig­kei­ten damit, sie auf den eRea­der oder ein ande­res Lese­ge­rät sei­ner Wahl zu bekom­men. Mei­ner Ansicht nach ist das vorbildlich.

Ein wei­te­rer Plus­punkt ist, dass man auf der Platt­form neben selbst­pu­bli­zier­ten eBooks auch sol­che nam­haf­ter Ver­la­ge fin­det, eben­so wie Heft­ro­ma­ne, bei­spiels­wei­se die bekann­te PERRY RHO­DAN-Rei­he. Damit pro­fi­tiert man auch dort davon, dass bekann­te Ver­la­ge gesucht und dabei viel­leicht ein Self­pu­bli­shing-eBook gefun­den wird.

Der ein­zi­ge Nach­teil in mei­nen Augen ist, dass Part­ner­links nur über einen Aff­li­lia­te-Dienst­leis­ter rea­li­siert wer­den kön­nen und die Erstel­lung von Deeplinks auf ein­zel­ne eBook-Sei­ten auf­grund der man­gel­haf­ten und uner­go­no­mi­schen Umset­zung durch die­sen Dienst­leis­ter die pure Höl­le sind. Mein Kon­takt mit die­sem Anbie­ter war zudem uner­quick­lich, da denen die­se Tat­sa­che schlicht­weg egal war und man auch nicht bereit war, das zu ändern. Man muss aber ganz klar sagen, dass das der Dienst­leis­ter zu ver­ant­wor­ten hat und dass es den Groß­teil der Self­pu­blis­her ver­mut­lich gar nicht betref­fen wird und eher ein Pro­blem für Buch­blog­ger dar­stellt. Ich fin­de das aber sehr scha­de, ich wür­de gern bei Buch­be­spre­chun­gen oder Neu­vor­stel­lun­gen auch Affi­lia­te-Links zu Beam set­zen, sehe aber auf­grund der unkom­for­ta­blen Hand­ha­bung davon ab.

Übri­gens ist die Nut­zung auch für die Leser völ­lig unkom­pli­ziert: Kon­to anle­gen, Buch in den Waren­korb, bezah­len (bei­spiels­wei­se via PayPal), Run­ter­la­den, auf eRea­der schie­ben, fer­tig. Die Down­loads blei­ben im per­sön­li­chen Down­load­be­reich her­un­ter­lad­bar und ver­schwin­den nicht, wie bei ande­ren nam­haf­ten Anbie­tern nach bei­spiels­wei­se zwei Jah­ren (mei­ne ältes­ten Down­loads sind von 2009, und die sind immer noch da). Auch hat man nicht eine begrenz­te Anzahl an Down­loads. Durch die ein­fa­che und kun­den­freund­li­che Hand­ha­bung sowie durch den Ver­zicht auf har­te DRM-Maß­nah­men ist Beam-eBooks auch für Leser eine sehr emp­feh­lens­wer­te Platt­form und viel eher eine Alter­na­ti­ve zu Ama­zon, als die lei­der all­zu­oft eher kun­den­un­freund­li­chen Ange­bo­te der Buchbranche.

Als Resu­mee bleibt fest­zu­hal­ten, dass Beam-eBooks eine ech­te Alter­na­ti­ve zu ande­rem Platt­for­men dar­stellt, um sei­ne eBooks an den Leser und die Lese­rin zu bekom­men. Die Hand­ha­bung ist ein­fach, die Kon­di­tio­nen in mei­nen Augen super. Ins­be­son­de­re sind her­vor­zu­he­ben, dass sich kei­ne aus­ufern­den Rech­te ein­ge­räumt wer­den, und dass die Bücher DRM-frei sind. Self­pu­blis­her die dies noch nicht getan haben, soll­ten drin­gen mal einen Blick dar­auf wer­fen. Die­ser Shop ist zudem alle­mal sym­pa­ti­scher als die unper­sön­li­chen Ange­bo­te der Buch­bran­che, bei denen man auch nur irgend­ei­ner gro­ßen Fir­ma sein Geld in den Rachen wirft.

Ich fän­de es ange­bracht, wenn wir Beam-eBooks ein­fach mal durch Mund- oder bes­ser: Web­pro­pa­gan­da deut­lich bekann­ter machen würden!

Logo Beam-eBooks und Screen­shot Web­sei­te Copy­right Beam-eBooks

AutorIn: Stefan Holzhauer

Meist harm­lo­ser Nerd mit natür­li­cher Affi­ni­tät zu Pixeln, Bytes, Buch­sta­ben und Zahn­rä­dern. Kon­su­miert zuviel SF und Fan­ta­sy und schreibt seit 1999 online darüber.

Ein Kommentar for “Beam-eBooks für Selfpublisher”

sagt:

uuuhh… coo­les Ding. Auch wenn ich wohl immer eher der Leser blei­ben wer­de. Aber da stö­bern mach­te schon beim rei­nen Über­flie­gen Spaß.
Dan­ke für den Tipp – den ich doch gleich mal wei­ter rei­chen werde. :)

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